„Es trifft uns sehr hart, weil zu wenig Impfstoff da ist und jeder, der nicht sofort rankommt ist na-türlich sauer“, antwortet der wiedergewählte grüne Landesvater Baden-Württembergs Winfried Kretschmann auf die Aussetzung des AstraZeneca-Impfstoffs in der momentanen Notlage Deutschlands. In einer Pandemie müsse man leider auf Sicht fahren, da viele unterschiedliche Faktoren den Verlauf beeinflussen können und man daher flexibel reagieren muss. Deshalb müsse man nun der Wissenschaft vertrauen, schnell handeln und auch die Hausärzte mit in die Impfstrategie einbeziehen, damit das Vertrauen der Gesellschaft nicht weiter schwindet. Laut der Meinung des Lungenarztes Dr. Cihan Celik sei es allerdings sehr schwer, den schlechten Ruf von AstraZeneca in der Bevölkerung wieder gerade zu biegen. Da schon von Anfang an die mediale Öffentlichkeit kritisch über AstraZeneca berichtet habe - Lieferengpässe, Zulassung nur für unter 65-jährige - sei nun der neue Vorwurf von erheblichen Nebenwirkungen, den Blutgerinnseln, nicht gerade förderliche für das Image und den Rückhalt der Bevölkerung. Da aber AstraZeneca in großen Mengen bestellt wurde und die Impfstrategie ohne diesen Impfstoff in den nächsten Monate erheblich verlangsamt werden würde, sollten die eventuellen Nebenwirkungen schnell überprüft werden. Das meint der Pharmazeut Prof. Thorsten Lehr, der auch vor der dritten Welle warnt, die nun noch viel gefährlicher werden könnte, mit weniger Impfstoff und weniger Tests. Dass dabei die Öffnungen und Lockerungen des Lockdowns zu einem schlechten Zeitpunkt kommen, kritisiert die stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Shakuntala Banerjee. Sie ist der Meinung, dass die Regierung ihr Versprechen ‚Öffnungen zu ermöglichen und im gleichen Zuge Tests und Impfen zu erhöhen‘ nicht eingehalten habe, denn weder Tests noch Impfen, die 2 Säulen der Sicherheit, sind einfach nicht zu wenig.