Nach dem schweren Unfall, in den Ministerpräsident Winfried Kretschmanns Wagenkolonne am Montagabend verwickelt war, setzt er seine Sommertour fort. Dem SWR erklärt Psychologe und Politikwissenschaftler Thomas Kliche, in welchem Dilemma sich der Spitzenpolitiker befindet.
So habe Kretschmann einen enormen Druck, da er zum einen die Wähler/innen bedienen muss, zu denen er auf seinen Veranstaltungen und Touren Kontakt hält. Desweiteren die Parteimitglieder und Parteifunktionäre, die ihn weiterhin unterstützen müssen. Aber auch alle Bündnispartner in der Politik müssen berücksichtigt werden und im ständigen Austausch mit ihm bleiben. Dies zwinge ihn, so Thomas Kliche, auch nach einem Unfall direkt weiter zu arbeiten: "Er zeigt, ich bin kein Weichei!"
Kretschmann zeigt deutlich “Ich bleibe bei meiner Pflicht”, indem er sich keine Pause nach dem Unfall nimmt. Wähler würden es Politikern übel nehmen wenn sie seelische Verletzbarkeit oder Schwäche zeigten. Alles was unberechenbar sei, verunsichere den Wähler.
Kretschmann bleibe folglich bnichts anderes übrig, als seine Termine wie geplant weiter wahrzunehmen.