Montag, 28. September 2020
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Der "Schwarze Donnerstag" jährt sich zum 10. Mal!

Der "Schwarze Donnerstag" jährt sich zum 10. Mal!

Am 30.09.2010 eskalierten die Stuttgart 21 Proteste und gingen unter dem Begriff “Schwarzer Donnerstag” in die Geschichte ein!
10 Jahre danach wird am Bahnhof immernoch gebaut, die Skandale reißen nicht ab und eine Art Resignation hat sich über den Kessel gelegt.

Die Proteste gegen das Bauprojekt Stuttgart 21 wurden damals immer größer. Wochenlang protestierten zehntausende Menschen auf den Montagsdemos gegen den Bau, Umweltschützer zelteten im Schloßpark um das Fällen von mehreren hundert Jahre alten Bäumen zu verhindern und der Schutz des seltenen Juchtenkäfers bereitete der Bahn Kopfzerbrechen.

Nun setzte am am 30.09.10 das Ende der Schonfrist für die Vegetation ein und die Parkschützer versammelten sich im Schloßpark. Die Stimmung wurde immer explosiver, mehrere hundert Personen blockierten Lastwagen mit Absperrgittern und kletterten auf Fahrzeuge, warfen Kastanien auf die uniformierten Polizisten mit ihren Helmen und Visieren. 
Der damalige Polizeipräsident Siegfried Stumpf hatte angewiesen auch Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer gegen die Demonstranten einzusetzten und die Situation eskalierte. Es gab zahlreiche Verletzte, das prominenteste Opfer ist wohl der Ingineur Dietrich Wagner, er wurde schwer an den Augen von einem Wasserwerfer verletzt und erblindete fast vollkommen. Das Foto von ihm ging um die Welt und wurde zum Symbol des Widerstandes.

In der Nacht auf den 1. Oktober wird dennoch der erste Baum im Schlossgarten gefällt.

Im Zuge des Schwarzen Donnerstag wurde Stumpf in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, und das Verwaltungsgericht stellte 2015 fest, dass der Polizeieinsatz unrechtmäßig war.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/10-jahre-schwarzer-donnerstag-stuttgart-21-hintergrund-100.html

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